Wohl jeder Schwimmbadbesitzer wünscht sich eine lange und warme Poolsaison, um das eigene Becken so oft wie möglich nutzen zu können. Leider spielt die Wetterlage in Deutschland bei diesem Wunsch nicht immer mit. Deshalb gehen viele Poolbesitzer dazu über, das Wasser mit unterschiedlichen Hilfsmitteln zu erwärmen.

Was brauche ich für einen warmen Swimmingpool

Zum Standard gehören heutzutage wohl eine Solarfolie, um das Wasser abzudecken, wenn das Becken nicht genutzt wird und Solarkollektoren oder –absorber in unterschiedlicher Ausführung.
Die Schwimmbad-Wärmepumpe ist eine immer beliebter werdende Form der Poolheizung. Die Wärmepumpe ist technisch wie ein Kühlschrank aufgebaut, mit dem Unterschied, dass bei der Wärmepumpe die warme Seite zum Heizen genutzt wird. Sie entzieht der Außenluft Wärme, die in der Umgebungsluft je nach Lufttemperatur vorhanden ist. Im Inneren der Wärmepumpe wird diese Wärme mittels Wärmetauscher auf das Poolwasser übertragen.
 

Eine Wärmepumpe ist für den Pool die wirtschaftlichste „Heiz“-Lösung

Während konventionelle Heizungen lediglich Wirkungsgrade von ca. 75% erreichen, gibt eine Wärmepumpe etwa das 5-fache der aufgenommenen Leistung an Wärme ab. Fast 80% der Energie, die benötigt wird, um den Pool zu heizen, kommen aus der Umgebungsluft.

Beispiel: Bei 1kW verbrauchtem Strom werden fast 5kW Wärme an das Becken abgegeben. 

In unserem Beispiel erwärmen wir unseren 40m ³ Pool um 10°C bei einer Laufzeit von 40 Stunden. Dazu benötigen wir eine Wärmepumpe mit einer Ausgangsleistung von ca. 13,94 kW.

So eine Wärmepumpe sollte also ca. 1/5 geringere Leistungsaufnahme haben = 13.94÷5 = 2.79 kW. Eine durchschnittliche kW-Stunde kostet ca. 0.24 Euro. Damit ergibt sich folgende Rechnung:

0.24 Euro x 2.79 kW x 40 Stunden = 26.78 Euro

Für ca. 30,- Euro bekommt man drei Pizzen oder für die Familie einen wohltemperierten Pool.

Die durchschnittliche Pool-Saison dauert von Mai bis September. Für diesen Zeitraum würde für den zuvor genannten Einsatz ca. 2.200kWh für eine Wärmepumpe benötigt. Eine elektrische Poolheizung braucht unter gleichen Voraus-setzungen ca. 10.000kWh. Bei 25 Cent pro kW ergibt das für die Wärmepumpe ein Betrag von € 550 gegenüber € 2.500 für die elektrische Poolheizung.

Photovoltaik

Im privaten Bereich werden immer häufiger Photovoltaik-Anlagen installiert, um eine kostengünstige Stromversorgung zu erreichen. Wer über eine solche Anlage verfügt, kann eine Wärmepumpe besonders wirtschaftlich einsetzen.

Wie groß muss die Wärmepumpe für meinen Pool dimensioniert sein?

Genau wie bei der Filteranlage sollte man die Wärmepumpe ruhig etwas größer dimensionieren, um zufriedenstellende Ergebnisse zu erreichen.

Poolgröße

kW Leistung Wärmepumpe

30 – 40m³

min. 9 kW Leistung

40 – 60m³

min 12 kW Leistung

50 – 80m³

min 16 kW Leistung

Das Verhältnis zwischen der Leistung, welche die Wärmepumpe an das Schwimmbecken liefert und der Leistung, welche sie verbraucht, wird mittels des sog. COP-Faktors (Leistungskoeffizient) ermittelt. Je höher der COP-Wert der Pumpe, umso leistungsfähiger ist sie und umso niedriger ist Ihre Stromrechnung.

Die Wärmepumpe sollte das Wasser pro Stunde um ca. 0,20 – 0,25 Grad erwärmen. Man braucht 1,16 Wh, um einen Liter Wasser um ein Grad zu erwärmen, was 11,6 kWh für einen Pool mit 10m³ Inhalt bedeutet. Anders ausgedrückt: Eine Kilowattstunde erwärmt 862 Liter Wasser um ein Grad Celsius.

 

Die folgende Tabelle zeigt, wie die Wärmepumpe am besten ausgelegt wird:

Volumen

Temperaturanstieg pro Stunde bei einer Leistung von

8 KW

12 kW

18 kW

27 kW

36 kW

10

0,59

0,88

1,32

1,97

2,63

20

0,29

0,44

0,66

0,99

1,32

30

0,20

0,29

0,44

0,66

0,88

40

0,15

0,22

0,33

0,49

0,66

50

0,12

0,18

0,26

0,39

0,53

60

0,10

0,15

0,22

0,33

0,44

70

0,08

0,13

0,19

0,28

0,38

80

0,07

0,11

0,16

0,25

0,33

90

0,07

0,10

0,15

0,22

0,29

100

0,06

0,09

0,13

0,20

0,26

120

0,05

0,07

0,11

0,16

0,22

Welche Schwimmbadwärmepumpe wähle ich zu meiner Poolgröße?

Die Leistungsangaben basieren auf der folgenden Berechnungsgrundlage

       C x V X (T2 - T1)
P = -------------------------
                     h

P         Leistung der Schwimmbadwärmepumpe

C         Wärmespeicherkoeffizient von Wasser = 1.163*

V         Poolvolumen

T2       Badetemperatur

T1       Anfangstemperatur

H         Aufheizzeit

Die maximale Aufheizzeit sollte 4 Stunden pro 1°C Wassertemperatur betragen.

Beispiel:

Sie haben einen Swimmingpool mit 40m³ Wasser und einer Anfangstemperatur von 18°C.

Sie möchten das Wasser auf 28°C aufheizen. Die maximale Aufheizzeit sollte 4 Stunden pro 1°C Wassertemperatur betragen. Folglich benötigen Sie 40 Stunden um Ihren 40m³ Pool um 10°C aufzuheizen.

Daraus ergibt sich folgende Formel:

     1.163 x 40 x (28 - 18)
P = ------------------------    = 11.62kW
                     40

 

Was muss man sonst noch über eine Wärmepumpe wissen?

Die Wahl des Standortes ist sehr wichtig, denn die Wärmepumpe braucht zum richtigen Funktionieren sehr große Mengen Luft! Dafür muss ein geeigneter Platz an der Frischluft gefunden werden – auf keinen Fall Indoor-Betrieb!

Die Wärmepumpe selber wird dann direkt in den Filterkreislauf eingebunden, nach der Filteranlage. Bis auf wenige Modelle werden die üblichen 50mm d Anschlüsse genutzt.

Im Winter wird das Wasser abgelassen und die Wärmepumpe mit einer Abdeckhülle geschützt.

Hochwertige Wärmepumpen sind mit korrosionsgeschützten Wärmetauschern ausgestattet und können somit jedes Schwimmbadwasser heizen, egal ob mit Chlor, Brom, Ozon oder chlorfreien Produkten gepflegt. Der Einsatz für Pools mit Meerwasser ist ebenfalls möglich.

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